In einer Online-Veranstaltung am 13. Juli 2020 gleich nach der Münchner PrideWeek 2020 haben wir einen tiefergehenden, historischen Blick auf die Lebenswirklichkeiten queerer Menschen in Bayern geworfen. Denn das hier begangene Unrecht muss endlich breit diskutiert und angemessen historisch aufgearbeitet werden.
Um zu diesem Thema einen fundierten Input zu bekommen, hat Tessa Ganserer die Referentinnen Dr. Anna Hájková, Historikerin, University of Warwick und Dr. Sabrina Mittermeier, Kulturhistorikerin, Universität Augsburg und Vorständin des Forum Queeren Archivs München eingeladen und zusammen mit etwa 40 Teilnehmenden sowie der Moderatorin Kerstin Oldemeier eine spannende Online-Veranstaltung durchgeführt.
Schwule Männer wurden durch den Unrechtsparagraphen § 175 StGB auch in der Bayerischen Nachkriegsgeschichte, für ihre Art zu lieben, kriminalisiert. Doch es wurde deutlich, dass darüber hinaus queere – lesbische, bisexuelle, inter*- & trans*geschlechtliche Menschen – in Bayern gesellschaftlich ausgegrenzt, pathologisiert und gleichzeitig unsichtbar gemacht wurden.
Quintessenz:
Insgesamt wurde deutlich, dass es wesentlich mehr Forschung bedarf, um historische Details queerer Vergangenheit angemessen zu erfassen. Die Geschichte lesbischer, schwuler, bisexueller, orientierungs* und gender* diverser Menschen sowie inter* und trans* Personen ist Teil der Geschichte der Menschenrechte. Deswegen ist es wichtig, Queer History in ‘den Geschichtsunterricht’ zu integrieren.
Die Präsentationen der Referentinnen sind hier zu finden:
Präsentation von Dr. Mittermeier (pdf-Datei mit ca. 30 MB)
Präsentation von Dr. Hájková (pdf-Datei mit ca. 11 MB)
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